29.02.2024
Kulturscheune Hammersdorf / Guşteriţa, Rumänien
In der Kategorie Projekt wird der Preis an die Kulturscheune Hammersdorf, Guşteriţa verliehen. Alexandru Ioniţă hat am Stadtrand von Sibiu, Rumänien, mit vielen Freiwilligen eine alte Scheune wiederaufgebaut und sie zu einem kulturellen Zentrum umgestaltet. In Guşteriţa leben viele Rom*nja, die auch in Rumänien diskriminiert werden. Die Kulturscheune und das dort angeschlossene Projekt After School sind Räume, in denen Kinder und Erwachsene ihre Talente und Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln können. Das Projekt After School ermöglicht Kindern aus Rom*nja-Familien Zugang zu individueller pädagogischer Förderung, einem warmen Mittagessen und Nachmittagsbetreuung. Neben Sport-, Musik- und Kunstkursen gibt es Konzerte und Theateraufführungen sowie gemeinsame Feste als Möglichkeiten des Austauschs.
29.02.2024
Julia Klär, Freiburg im Breisgau
Für ihre Masterarbeit wird die Sozialethikerin Julia Klär aus Freiburg im Breisgau ausgezeichnet: „Not OK, Boomer!“ Eine sozialethische Reflexion über die Gerechtigkeit der Generationen angesichts der Klimakrise. Dabei setzt sie sich kritisch mit verschiedenen Generationenbegriffen und -theorien auseinander und arbeitet mit dem Begriff einer intergenerationalen Solidarität als zentrales Prinzip für ein Leben in Freiheit und Würde auch für zukünftige Generationen. Julia Klär betont dabei die Rolle der jüngeren Generation: sie kann nicht auf einer kompromisslosen Haltung im Klimawandel bestehen, sondern muss auch die kommenden Generationen im Blick haben und sich mit den älteren Generationen in familiäre, gesellschaftliche und demokratische Aushandlungsprozesse begeben. Ausgehend von Forderungen der fridays for future-Bewegung bezeichnet Julia Klär soziale Bewegungen als fruchtbaren Untersuchungsgegenstand einer gegenwartssensiblen Sozialethik, da sie Innovatives in politische Überlegungen einbringen und Ausdruck lebendiger demokratischer Strukturen sind.
Die Preisverleihung findet am Freitag, 26.04.2024, um 19 Uhr im Haus am Dom in Frankfurt am Main statt.
31.03.2023
Casa San Antonio, Frankfurt am Main
Ausgewählt wurde als Projekt die Casa San Antonio, Frankfurt, eine Initiative von muttersprachlichen Gemeinden. Die Casa San Antonio ermöglicht es Arbeitsmigrant*innen aus Südeuropa, in der Stadt anzukommen. Initiiert und betreut von den italienisch-, portugiesisch- und spanischsprachigen Gemeinden können in einem ehemaligen Pfarrhaus 19 Personen für 4-5 Monate wohnen. Der Teufelskreis „Keine Arbeit – keine Wohnung“ wird durchbrochen: wer eine Meldeadresse hat, kann einen Arbeitsvertrag abschließen. Mit der Unterstützung der Ehrenamtlichen der muttersprachlichen Gemeinden finden viele auch eine Wohnung in dieser Zeit. Das Projekt besteht seit 2015 und schon mehr als 200 Personen haben dadurch ihr Ankommen in der Stadt gestalten können.
31.03.2023
Jan-Hendrik Herbst, Dortmund
Für seine Dissertation „Die politische Dimension des Religionsunterrichts“ wird der Religionspädagoge Jan-Hendrik Herbst aus Dortmund ausgezeichnet. Die Grundthese der Arbeit lautet: der Religionsunterricht ist politisch und sollte politisch sein. Mit der Zielperspektive konkreter Unterrichtspraxis bedeutet das: Wie können religiöse Themen politisch reflektiert behandelt werden? Wie sollte im Unterricht auf populistische Kommentare reagiert werden? Und welche Rolle spielen soziale Bewegungen, Projekte und Aktionen in einem Religionsunterricht, dessen politische Dimension bewusst reflektiert und gestaltet wird? Religionsunterricht trägt so zu demokratischer Bildung bei. Dies gelingt besonders dann, wenn er religiöse Bildung und religionsbezogene Positionierungen fördert. Diese Grundthesen werden in der Auseinandersetzung mit der religionspädagogischen Fachgeschichte, der Neuen Politischen Theologie und anderen Wissenschaftsdisziplinen wie der Politikdidaktik entfaltet und diskutiert.